Der Trend zu stärker dezentralen, autonomen Managementstrukturen nimmt weiter zu.
Hier eine Liste erfolgreicher Unternehmen, die auf Selbstorganisation in großem Maßstab setzen. Die Liste deckt viele Länder (USA und Europa) und viele verschiedene Branchen ab und zeigt, dass Selbstorganisation nicht nur für Technologieunternehmen geeignet ist.
Definition von Selbstorganisation im Unternehmen
Im Geschäftskontext bezieht sich Selbstorganisation auf eine Managementphilosophie oder einen Managementansatz, der es Mitarbeitern ermöglicht, autonom und kollaborativ zu arbeiten, ohne dass eine zentrale Leitung oder Kontrolle erforderlich ist. Selbstorganisierende Unternehmen setzen auf eine Kultur des Vertrauens, der Transparenz und der gemeinsamen Zielsetzung, um Innovation, Kreativität und Anpassungsfähigkeit zu fördern.
In einem selbstorganisierenden Unternehmen verfügen die Mitarbeiter über ein hohes Maß an Autonomie und sind für die Entscheidungsfindung und die Verwaltung ihrer eigenen Arbeit verantwortlich. Anstatt von Managern bis ins kleinste Detail verwaltet zu werden, arbeiten Mitarbeiter in selbstverwalteten Teams zusammen, um ihre Bemühungen zu koordinieren, Wissen auszutauschen und Probleme zu lösen.
Dieser Ansatz fördert mehr Engagement, Eigenverantwortung und Kreativität der Mitarbeiter sowie eine erhöhte Agilität und Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen im Geschäftsumfeld.
Selbstorganisierende Unternehmen werden häufig mit Konzepten wie agilem Management und agilem Management in Verbindung gebracht Holakratie, und wurden von einer wachsenden Zahl von Organisationen übernommen, die eine flexiblere und innovativere Arbeitskultur schaffen möchten.
Top-Unternehmen setzen auf Selbstorganisation
Gore: Mäzene statt Bosse
Gore ist ein milliardenschweres Unternehmen mit 10.000 Mitarbeitern, das eine breite Palette von Produkten herstellt, darunter medizinische Geräte, Industriekomponenten und Konsumgüter. Sie sind bekannt für ihr innovatives Textil „Gore Tex“.
Gore hat ein einzigartiges Governance-System namens „Dual Lattice“ entwickelt, das Selbstorganisation in großem Maßstab ermöglicht. Das duale Netzwerk besteht aus einer hierarchischen Struktur von Geschäftsbereichen mit jeweils eigenen Führungskräften sowie einem separaten Netzwerk von Gemeinschaften, in denen sich Mitarbeiter anhand ihrer gemeinsamen Interessen und Leidenschaften selbst organisieren können. Dies ermöglicht eine dynamische und flexible Organisation, die sich schnell an veränderte Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse anpassen kann.
Die Mitarbeiter wählen „Sponsoren“ (keine Vorgesetzten) und es gebe „keine Befehlsketten“. Stattdessen kommunizieren die Mitarbeiter direkt miteinander.
Gore hat zahlreiche Auszeichnungen für seine Finanzleistung und Geschäftspraktiken erhalten. Das Unternehmen wurde beispielsweise mehrfach in die Fortune-Liste „100 Best Companies to Work For“ aufgenommen und erhielt außerdem Anerkennung für seine Nachhaltigkeitsbemühungen und sein Engagement für soziale Verantwortung.
Quelle: https://fortune.com/2015/03/05/w-l-gore-culture/
Handelsbanken: Hohe Autonomie in Bankentöchtern
Handelsbanken ist eine schwedische Bank, die für ihre dezentrale Managementstruktur bekannt ist. Die Bank verfügt über ein Netzwerk von mehr als 800 Filialen in mehreren Ländern, wobei jede Filiale als eigenständige Einheit mit eigener Gewinn- und Verlustverantwortung fungiert. Der Selbstorganisationsansatz der Bank hat dazu beigetragen, ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit und Rentabilität zu erreichen.
Der einzigartige Managementansatz von Handelsbanken basiert auf dem Prinzip „Die wichtigste Person“, das die Bedeutung von Kundenbeziehungen und lokaler Entscheidungsfindung hervorhebt. Die Bank ist in kleine, selbstverwaltende Filialen organisiert, die jeweils als Minibanken mit eigener Gewinn- und Verlustverantwortung agieren. Filialleiter verfügen über ein hohes Maß an Autonomie und Entscheidungsbefugnis und sind in der Lage, ihre Dienstleistungen und Angebote an die spezifischen Bedürfnisse ihrer Kunden vor Ort anzupassen.
Dem selbstorganisierenden Modell der Handelsbanken wird zugeschrieben, dass sie insbesondere in Zeiten der Finanzkrise zu ihrem Erfolg und ihrer Stabilität beigetragen hat. Die Bank genießt einen guten Ruf für finanzielle Solidität und Kundenservice und hat zahlreiche Auszeichnungen und Auszeichnungen für ihre Geschäftspraktiken und Managementphilosophie erhalten.
Neben dem dezentralen Modell legt Handelsbanken auch großen Wert auf langfristige Beziehungen und ethische Geschäftspraktiken.
Quelle: https://www.handelsbanken.com/en/about-the-group/our-story
Valve Corporation: Ad-hoc-Teams auf der Grundlage von Interessen und Fachwissen
Valve ist ein Unternehmen, das beliebte Videospiele wie Half-Life und Portal produziert und für seinen einzigartigen Managementstil bekannt ist, der auf den Prinzipien der Selbstorganisation basiert.
Valve ist ein äußerst erfolgreiches Unternehmen, vor allem aufgrund des Erfolgs seiner digitalen Vertriebsplattform Steam, der weltweit größten digitalen Vertriebsplattform für PC-Spiele. Im Jahr 2019 hatte Steam schätzungsweise über 90 Millionen aktive Nutzer pro Monat und erwirtschaftete einen Umsatz von über $4,3 Milliarden.
Valve gilt als eines der innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen der Videospielbranche und sein einzigartiger Managementansatz wurde von anderen Unternehmen auf der ganzen Welt untersucht und nachgeahmt.
Die Organisationsstruktur von Valve ist flach, ohne formelle Hierarchie oder Manager. Stattdessen werden die Mitarbeiter ermutigt, basierend auf ihren Interessen und Fachkenntnissen Ad-hoc-Teams zu bilden und an Projekten zu arbeiten, die ihnen am Herzen liegen. Das Unternehmen legt außerdem großen Wert auf die Autonomie der Mitarbeiter und verfolgt eine Politik der unbegrenzten Urlaubszeit und keiner festgelegten Arbeitszeiten.
Ich lade Sie ein, einen Blick auf ihr unglaubliches Handbuch zu werfen, in dem neue Mitarbeiter in ihrer einzigartigen Kultur unterrichtet werden: https://www.valvesoftware.com/en/publications
Alan: Arbeiten ohne Management
Das Gesundheits-Startup wurde im Mai 2022 mit 2,7 Milliarden Euro bewertet und ist damit eines der erfolgreichsten Startups in Frankreich.
Alan verfügt über eine Führungskultur, die von Autonomie, Transparenz und Zusammenarbeit geprägt ist. Das Unternehmen arbeitet mit einer selbstorganisierenden Struktur, in der Teams befugt sind, Entscheidungen zu treffen und unabhängig an der Erreichung ihrer Ziele zu arbeiten. Dieser Ansatz wird durch eine flache Hierarchie, offene Kommunikationskanäle und einen Fokus auf Vertrauen und Verantwortlichkeit unterstützt.
Transparenz ist ein zentraler Aspekt der Führungskultur von Alan. Das Unternehmen teilt Informationen offen und regelmäßig mit seinen Mitarbeitern, Kunden und Stakeholdern und fördert Feedback und Beteiligung an Entscheidungsprozessen.
Anstelle traditioneller Manager, die die Arbeit ihrer Teams kontrollieren und leiten, hat Alan Trainer, die als Moderatoren für ihre Teams fungieren.
Jede „Crew“ ist dann autonom bei der Festlegung kurzfristiger Ziele (6- oder 7-wöchige Zyklen), um sicherzustellen, dass sie die Unternehmensziele erreichen.
Quelle: https://alan.com/fr-fr/blog/tout-alan/a/travailler-chez-alan-sans-management
DB Systel, IT: Führung in drei Rollen verteilt
DB Systel, die IT-Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, setzt seit 2016 auf Selbstorganisation. Entscheidungsbefugnisse und Befugnisse sind im gesamten Unternehmen verteilt, was eine größere Agilität, Innovation und Stärkung der Mitarbeiter ermöglicht.
In der neuen Organisation von DB Systel ist die Führung innerhalb der einzelnen Teams auf drei verschiedene Rollen verteilt:
- Das Implementierungsteam übernimmt die anfallenden Aufgaben und organisiert sich weitgehend selbst, einschließlich der Einstellung neuer Mitarbeiter.
- Der Agility Master wird von seinem Team ausgewählt, fungiert als Team- und Personalentwickler und stellt die notwendigen Strukturen bereit, die ein effizientes Arbeiten in Selbstorganisation ermöglichen.
- Der Product Owner sorgt für Geschäftsentwicklung, Rentabilität und sammelt Kundenanforderungen. Er wird von seinen Kollegen in der Aggregationseinheit eingestellt.
DB Systel hat positive Ergebnisse aus der Umsetzung der Selbstorganisation gemeldet, darunter ein gesteigertes Mitarbeiterengagement, schnellere Entscheidungsfindung und mehr Innovation. Das Unternehmen hat außerdem festgestellt, dass die Selbstorganisation es ihm ermöglicht hat, schneller auf sich ändernde Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse zu reagieren.
Quelle: https://www.computerwoche.de/a/die-entwicklung-einer-agilen-netzwerkorganisation,3641071
Fazit
Immer mehr Unternehmen setzen auf Selbstorganisation, weil sie erkannt haben, dass die Eigenverantwortung der Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Wenn Sie Vorschläge für weitere Unternehmen haben, die hinzugefügt werden sollten, würde ich die Liste gerne vervollständigen.